• Xhosa, Zulu und die Klicklaute

    Auf den Spuren der südafrikanischen Sprachenvielfalt

    Celvin and August

Früher oder später passiert es auch Dir: Du spitzt die Ohren auf Deiner Reise durch Südafrika und hörst es klicken. Denn wenn die Einheimischen erst einmal anfangen sich meist lachend zu unterhalten, dann schnalzt, klickt und ploppt es aus allen Mündern. Keine Chance, hier etwas zu verstehen!

Und wer versucht, vorsichtshalber ein paar Worte isiXhosa oder isiZulu (das sind die Sprachen der südafrikanischen Volksgruppen Xhosa und Zulu) zu lernen, dem ist auch nicht geholfen. So fremd und komplex klingen die Sprachen fürs deutsche Gehirn – da fällt es schon schwer und erfordert mehrmaliges Wiederholen, um sich endlich den Vornamen des Gegenübers einzuprägen. Woher kommen die Klicklaute, mit denen die Einheimischen glänzen?

isiXhosa ist eine der 11 Amtssprachen Südafrikas und nach isiZulu die am häufigsten gesprochene des Landes. Vor allem im Eastern Cape (über die Garden Route und entlang der Wild Coast) begegnen wir den herzlichen und freundlichen Menschen, die uns mit ihren Klicklauten die Ohrmuscheln verdrehen. Doch auch in Kapstadt gehört heute die Mehrheit der schwarzen Bevölkerung den Xhosa an. Die Zulu sind hingegen wie die Namensähnlichkeit bereits verrät unter anderem im Bundessaat KwaZulu Natal inklusive des Zululands anzutreffen.

Crashkurs in isiXhosa

Gerne rufen sie den Reisenden ein „Molweni“ entgegen. „Hallo“ im Plural heißt das, im Singular sagt man „Molo“. „Molo sissi“ („Hallo Schwester“) und „Molo bhuti“ („Hallo Bruder“) sind die gängigen Begrüßungen unter jüngeren Gleichaltrigen und darf durchaus zum sprachlichen Reiserepertoire gehören. Ein „Molo mama“ und „Molo tata“ („Hallo Papa“) dagegen zeigt dem Gegenüber besonderen Respekt und Wertschätzung für deren Alter und Lebensweisheit – man sollte sich also alles andere als angegriffen fühlen, wenn man kinderlos als Mutter oder Vater bezeichnet wird! Und man bedankt sich mit einem herzlichen „Enkosi kakulu“.

Wie isiXhosa und isiZulu entstanden

Die Xhosa und Zulu bezeichnen sich zudem auch als „Nguni people“. Darauf angesprochen verweisen sie gerne auf ihrer aller gemeinsamer Vorfahren König mNguni, dessen Familie sich im süd-östlichen Afrika ausbreitete. Eine weitere Gemeinsamkeit in ihren Kultur und in den sozialen Strukturen ist das Thema RESPEKT (iNtlonipho), dass über Familien- & Clan-Strukturen hinweg von aller größter Bedeutung ist. In Familien wird übrigens nicht zwischen Geschwistern, Half-Geschwistern, oder Cousinen unterschieden – man spricht in allen Fällen von Brüdern und Schwestern.

Das Wichtigste zum Schluss

Egal welcher Muttersprache oder Stammesabstammung: wenn Du von der lokalen Bevölkerung auf englisch begrüßt oder angesprochen wirst, heißt es überall: „Hello, how are you?“. Die direkte Übersetzung aus den meisten Bantu Sprachen würde allerdings weniger „Hallo, wie geht es Dir?“ lauten, vielmehr bedeutet es „Hallo, ich nehme Dich als Mensch wahr.“ Du tust also gut daran, Dich auch dieser wundervollen Tradition anzuschließen, Menschen mit „Hello, how are you?“ zu begrüßen oder den Gruß zu erwidern, ansonsten wirst Du ganz schnell als unhöflicher Mensch einfach ignoriert. Dabei sind die Menschen des südlichen und östlichen Afrikas die freundlichsten und hilfsbereitesten Menschen!

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