„Das warme Herz Afrikas“ – so wird Malawi nicht umsonst genannt. Die herzlichen Bewohner des kleinen Landes sorgen mit strahlendem Lächeln dafür, dass sich jeder Reisende zuhause fühlt. Einmal mehr sind es auch in diesem afrikanischen Land die Menschen, die uns berühren. Doch das ist längst nicht alles. Traditionelle Dörfer, vielseitige Nationalparks und der gigantische Malawi-See bieten Reisenden eine Vielfalt, die keine Wünsche offenlässt. Du erfährst im Folgenden, was Malawi ausmacht und wann es die perfekte Wahl für Deine nächste Reise ist. Wir zeigen Dir verschiedene Reiserouten und erklären auch, was Du vor Reiseantritt wissen und während Deiner Reise beachten musst.
Wie ist Malawi?
Ähnlich wie das Nachbarland Sambia ist auch Malawi ein unterschätztes Juwel. Dazu tragen Malawis wunderbare Menschen maßgeblich bei. Lebensfroh, herzlich, freundlich – so begegnen und berühren sie uns Reisende. Traditionelle Dörfer bieten die Möglichkeit, um hautnah die lokale Lebensweise und Lebensfreude der Menschen zu erleben und künstlerische Handwerksarbeiten zu bewundern.
Im Norden des Landes erstreckt sich das Gebirge und Hochplateau und bietet zahlreiche Möglichkeiten für sportliche und erholsame Outdooraktivitäten. Darüber hinaus finden wir im Norden wie Süden zahlreiche Nationalparks, die hervorragende Tiersichtungen ermöglichen. Ein atemberaubender Anblick – und unser großes Highlight – wartet im Osten des Landes an der Grenze zu Mosambik und Tansania: Der gigantische Lake Malawi erstreckt sich weiter als das Auge reicht. Glitzernd, kristallklar und mit weißem Sand.
Schwer vorstellbar, dass es sich um einen Süßwassersee und nicht den Indischen Ozean handelt. Von der Schönheit des Malawisees war schon David Livingstone in den 1850ern bezaubert. „Lake of Stars“ taufte ihn der britische Expeditionsforscher und spielt damit auch auf die einmaligen Möglichkeiten zum „star gazing“ am Seeufer an.
Was muss ich unbedingt wissen, bevor ich meine Reiseentscheidung treffen kann?
Kleines Malawi
Klein, aber fein – auf kaum ein anderes Land im südlichen Afrika trifft diese Feststellung so gut zu wie auf Malawi. Mit einer Fläche von gerade einmal 118.000 km2 nimmt Malawi weniger als ein Sechstel der Fläche des benachbarten Sambias ein!
Klein, lang- und dünngezogen liegt Malawi beinah gedrungen auf der Karte vor uns. Es ist umschlossen („land locked“) von Sambia im Westen, Tansania im Norden und Mosambik im Süden und Osten. Ein beachtlicher Teil des Landes – ein Fünftel! – wird vom Lake Malawi eingenommen, dem drittgrößten afrikanischen See nach dem Lake Victoria und Lake Tanganyika.
Bevölkerung und Sprache
In anderer Hinsicht täuscht der Blick auf die Karte: Mit knapp 17 Mio. Einwohnern steht Malawi in Sachen Bevölkerungszahl seinem Nachbarland Sambia in nichts nach – was zu einer im südlichen Afrika außergewöhnlich hohe Bevölkerungsdichte führt.
13 verschiedene Sprach- und Kulturgruppen sind hier vertreten; bei dem Großteil handelt es sich um Bantu-sprechende Völker. Wie in den meisten anderen Ländern im Süden Afrikas ist Englisch die Amtssprache – ein Erbe der Kolonialzeit, denn auch Malawi war bis zu seiner Unabhängigkeit 1964 eine britische Kolonie.
Landwirtschaft und Fleiß
Auch auf dem hoffnungslosesten Stück Land gelingt einem malawischen Bauern der Anbau, so munkelt man. So ist die Landwirtschaft der treibende Wirtschaftszweig Malawis. Obst und Gemüse werden am Straßenrand feilgeboten; exportiert werden vor allem Mais, Tee, Tabak und Zuckerrohr. Dennoch zählt Malawi zu den ärmsten Volkswirtschaften der Welt.
Das Land kämpft gegen Arbeitslosigkeit und Korruption. Der Tourismus bringt entsprechend Hoffnung und nötige Ressourcen ins Land. Auch wenn die touristische Infrastruktur, z.B. das Angebot von Lodges, weiterhin ausbaufähig ist, wird Touristen ein warmherziger Empfang in Malawi geboten. In kaum einem anderen Land finden wir so fleißige, herzliche und strahlende Menschen.
Hochland Malawi
Malawis Landschaft ist geprägt vom ostafrikanischen Grabenbruch. Diese Spaltung der afrikanischen von der arabischen Erdplatte brachte hunderte bis tausende von Metern tiefe Täler hervor, die sich vom Süden Afrikas bis nach Syrien hochziehen.
Das hat auch Malawis weite Ebenen, sein Hochland mit den emporragenden Inselbergen und den gigantischen Malawi-See geformt. Insbesondere der Norden Malawis ist bergig mit Gipfeln von bis zu 3.000m Höhe. Diese Region lockt Abenteuerlustige und Entspannungssuchende mit zahlreichen Outdooraktivitäten.
Malawisee: Lake of Stars
Weiter als das Auge reicht: Der gigantische Lake Malawi erstreckt sich mit einer Länge von 560km und einer Breite von 80km über ein ganzes Fünftel Malawis.
Kein Fitzelchen Land ist hinter den Wassermassen am Horizont zu erahnen. Feiner Sand, leichter Wellengang und kristallklares Wasser – der Malawisee bietet ein ganz besonderes Stranderlebnis. Laut UNESCO leben dort mehr Fisch-Spezies als in jedem anderen See der Welt. Auch nach einem Geschmackstest – ja, Süßwasser! – kann unser Gehirn noch nicht ganz verarbeiten, dass wir nicht etwa vorm Indischen Ozean, sondern staunend vor dem drittgrößten See Afrikas stehen.
Unzählige Fischerdörfer erstrecken sich entlang der Küste, denn der See ist eine wichtige Nahrungsquelle für viele Malawier. David Livingstone, jener berühmte britische Forschungsreisende, der in den 1850ern durch die südafrikanischen Länder streifte, nannte den Malawisee „Lake of Stars“. Das lässt sich nicht nur im übertragenden Sinne auf die glitzernde Seen-Pracht beziehen, sondern ist auch wortwörtlich zu verstehen: Der Lake Malawi bietet atemberaubend klare Aussicht auf den silbern gesprenkelten, afrikanischen Sternenhimmel.
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Malawi Reiserouten
Dein Afrika-Autor
Patrick Sinclair