Unterschätztes Sambia: Jenseits von Touristenmassen warten in Sambia Safari-Juwelen, kulturelle Reichtümer, ethnische Vielfalt und Naturspektakel. Von den majestätischen Victoriafällen über die Barotse Plains und den mystischen Zambezi River, der sich durch weite Teile des Landes schlängelt – Sambias Feuchtgebiete sind Lebensraum für einzigartige Flora, Fauna und Tierwelten. Das macht Sambia zu einem unterschätzten und verheißungsvollen Reiseland. Du erfährst im Folgenden, was Sambia ausmacht und wann es die perfekte Wahl für Deine nächste Reise ist. Wir zeigen Dir verschiedene Reiserouten und erklären auch, was Du vor Reiseantritt wissen und während Deiner Reise beachten musst.
Wie ist Sambia?
Obwohl Sambia eingeschlossen von den wunderbarsten Reisedestinationen im südlichen Afrika liegt, kennen es nur wenige Touristen. Wir wissen: zu Unrecht, denn Sambia ist ein unterschätztes Juwel. Einzigartige und versteckte Safari-Highlights, paradiesische und mystische Landschaften aus Flüssen und Feuchtgebieten, das vielleicht größte und authentischste Kulturfestival im südlichen Afrika, die gigantischen Viktoriafälle – das alles macht Sambia zum absoluten Geheimtipp für diejenigen, die das ursprüngliche, unberührte südliche Afrika jenseits von Touristenmassen erleben möchten.
Bevölkerung, Ethnien und Kultur
Mit 17 Millionen Einwohnern ist Sambia ein weiteres Paradebeispiel dafür, dass Afrika nicht gleich Afrika ist. Ganze 72 verschiedene Ethnien leben in Sambia, der Großteil davon zählt zu den Bantu-sprechenden Völkern. Darunter fallen etwa die Bemba, Tonga, Loza und Nyangja-Chewa. Die Vielfalt an Ethnien, Sprachen und Kulturen macht Sambia zu einem aufregenden und abwechslungsreichen Land. Die Menschen begegnen uns Reisenden mit großer Herzlichkeit, Lebensfreude und strahlendem Lächeln – das macht sie zu wunderbaren Gastgebern.
Sambias Hochlage, Wasserfälle und Flüsse
Sambia liegt auf einer Hochebene von 1.000 bis 1.400 Metern und ist umgeben von zahlreichen und massiven Senken und Tälern. Dadurch ist Sambia ein Wasserfallparadies – die bekanntesten darunter sind die majestätischen Viktoriafälle im Süden des Landes. Außerdem ist Sambia von Flüssen, See- und Sumpfgebieten geprägt. Diese haben spektakuläre Feuchtgebiete als Lebensraum für eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt hervorgebracht.
Namensgeber und Zufluss der Victoriafälle ist der viertgrößte Fluss Afrikas, der Sambesi. Er entspring im Kongo, schlängelt sich durch den gesamten Westen Sambias und beschreibt die Grenze zwischen Sambia, Botswana und Namibia im Caprivi-Streifen, ehe er weiter an der simbabwischen Grenze entlangfließt und die Viktoriafälle herunterdonnert. Bis hierhin spricht man vom „Upper Zambezi“, der nach etwa 2500km Flusslauf und der Hälfte der Strecke direkt an den Victoriafällen in den „Lower Zambezi“ übergeht.
Der Zambezi River beschreibt weiter die Grenze zwischen Simbabwe und Sambia und mündet in den Lake Kariba oder Kariba Dam, dem größten von Menschen geschaffenen See. Der Lake Kariba ist ein gigantischer Stausee, der den Sambesi als Talsperre entlang der simbabwischen Grenze stemmt. Er wird für Fischerei und die Versorgung mit Wasserkraft genutzt.
Der Lower Zambezi ist außerdem Namensgeber für den Lower Zambezi Nationalpark. Alle Abenteuerlustigen lockt dieser unweit von der Kariba Talsperre entfernt mit einem weitreichenden Naturschutzgebiet. Auf der sambischen Seite wird dieses Naturschutzgebiet als Lower Zambezi Nationalpark bezeichnet; auf der gegenüberliegenden simbabwischen Seite geht das Gebiet in den Manna Pools Nationalpark über. Beide Parks zählen zu den ursprünglichsten und unberührtesten Schätzen des südlichen Afrikas. Sie sind kaum erschlossen, da hohe Wasserstände des Sambesi den Zugang den Großteil des Jahres erschweren oder unmöglich machen. In der Trockenzeit können die Parks mit 4×4 Gefährten oder durch Fly-in-Safaris erreicht und erkundet werden.
Südluangwa Nationalpark im Osten
Der größte Anziehungspunkt für Safari-Kenner und -Liebhaber wartet im östlichen Landesinneren. Der Südluangwa Nationalpark ist nur einer von 19 Nationalparks in Sambia aber gleichzeitig, so munkelt man, der größte Safari-Geheimtipp des gesamten afrikanischen Kontinents. Wer in die Tiefe und Dichte des Parks eintauchen will, sollte wissen: Der Südluangwa Nationalpark ist nicht leicht zu erreichen. Eine lange Autofahrt führt dorthin – oder aber ein Shuttle-Flugzeug, das auf dem lokalen Airstrip Deiner Lodge landen kann.
Bekannt ist der Park nicht nur für seine Vielzahl an Leoparden, Giraffen, Elefanten und Büffeln, sondern auch für die Flusspferde und Krokodile, die sich im Tal des Luangwa-Flusses besonders wohl fühlen. Der Nationalpark ist außerdem Geburtsort der Walking Safaris oder „Bush Walks“. Der Begründer und Safari-Guide Robin Pope hatte hier zum ersten Mal die Idee, Touristen hautnah und zu Fuß mit der afrikanischen Wildnis und ihren Tieren bekannt zu machen.
Sambia als Binnenland
Sambia ist ein echter Binnenstaat und umschlossen von acht Ländern: Tansania, Malawi, Mosambik, Simbabwe, Botswana, Namibia, Angola und dem Kongo. Die ersten sechs genannten Länder zählen zu den vielversprechendsten Reisezielen im südlichen Afrika überhaupt.
Entsprechend bietet sich an, Deine Reise von Sambia gegebenenfalls dorthin zu verlängern. Der Kongo im Norden Sambias ragt weit in die Landesmitte hinein und teilt den Staat in einen westlichen und östlichen Teil. Sambias Hauptstadt Lusaka befindet sich im Zentrum des Landes, verbindet Ost- und Westteil und stellt einen hervorragenden Anbindungspunkt in alle Ecken des Landes dar.
Sambias Westen und der Copper Belt
Der westliche Teil Sambias ist vom Copper Belt im Norden geprägt. Hier bündelt sich der Reichtum des Landes, denn der Kupferabbau zählt zur Haupteinnahmequelle und ist gleichzeitig der größte (private) Arbeitgeber für die Bevölkerung. Sambias hervorragende Lage als Binnenstaat erleichtert natürlich den Export. Der große Stellenwert, den Kupfer für das Land einnimmt, spiegelt sich sogar in Sambias Flagge wider.
Flagge Sambias
Vor weitem grünen Hintergrund fliegt ein Seeadler über die drei vertikalen Streifen von Sambias Flagge: Rot steht für den Freiheitskampf, mit dem Sambia 1964 endlich seine Unabhängigkeit von Großbritannien erlangte. Nach dem Kolonialisten John Cecil Rhodes wurde es zur britischen Kolonie Nordrhodesien, benachbart von Südrhodesien, dem heutigen Simbabwe.
Der schwarze Streifen der Flagge repräsentiert die Bevölkerung Simbabwes und der goldene Teil – wer kann es erraten? Das Kupfer als größte Ressource des Landes. Doch das stimmt nicht ganz! Der grüne Hintergrund verrät, womit sich Sambia darüber hinaus identifiziert und was dem Land am allerwichtigsten erscheint: Sein unermesslicher Reichtum an Natur und Tieren. Der Adler symbolisiert die Freiheit des Landes.
Kuomboka Festival als kultureller Höhepunkt
Im Westen Sambias erwartet uns Reisende das vielleicht außergewöhnlichste und authentischste Kulturerlebnis im südlichen Afrika, das Kuomboka Festival. Denn zum Ende der Regenzeit gegen April flutet der Sambesi jedes Jahr das Barotseland. Der König des Volkes der Lozi zieht deshalb von seiner Residenz in den überfluteten Barotse Plains ins höher gelegene Limulunga. Zwei riesige Einbaumboote mit je fünfzig Paddlern in traditioneller Tracht transportieren Königin und König knapp sechs Stunden lang bis nach Limulunga.
Laute Maoma-Trommeln kündigen die mehr als 300 Jahre alte, sagenumwobene Zeremonie an. Das Boot des Königs trägt sein Symbol: einen riesigen, nachgebauten Elefanten mit beweglichen Ohren. Das Boot der Königin wird von einem großen Pelikan geschmückt, die Flügel können über Seilwinden bewegt werden. Übrigens: Wird ein Paddler müde, wird er über Bord geworfen! Besucher von fern und nah reisen jedes Jahr an, um dieses kulturelle Highlight zu erleben.
Viktoriafälle
Im Südes Sambias, an der Grenze zu Simbabwe erwarten Dich die spektakulären Viktoriafälle. Mosi-oa-Tunya ist ihr traditioneller Name, was so viel wie „donnernder Rauch“ bedeutet. Auf 1,8 km Länge stürzen die mächtigen Wassermassen in die Tiefe und sorgen für Sprühneben, Wasserschauer und ein gewaltiges Donnern. Dein Aufenthaltsort nahe der Victoria Falls ist die Stadt Livingstone, benannt nach dem ersten Europäer und britischen Forschungsreisenden David Livingstone aus dem Jahr 1851.
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Sambia Reiserouten & Reisetipps
Dein Afrika-Autor
Patrick Sinclair